Zunächst einmal möchte ich diesen Blogartikel auch dafür nutzen, mich noch einmal für all die lieben Nachrichten / Kommentare oder E-Mails bedanken, die mich nach meinem persönlichsten Blogpost überhaupt erreichten.
Mir war ehrlich gesagt nicht ganz klar, wie viele Menschen sich doch davon inspiriert fühlen, nicht aufzugeben und wie vielen ich damit doch auch irgendwie helfen konnte.
Dadurch, dass ich quasi meine ganze Geschichte einfach so offengelegt habe, sind natürlich auch einige Fragen aufgekommen, die ich in diesem Post beantworten möchte.
Wie schaffst du es nicht aufzugeben? Woher nimmst du deine Kraft? Und warum zur Hölle bist du eigentlich trotzdem so ein positiver Mensch?
Zu Beginn war es ja auch gar nicht so sicher, ob ich diesen Post wirklich jemals release werde. Eigentlich wollte ich nicht so „offen“ mit all meinen Gedanken sein und all meine Ängste in die Welt hinausschreien. Letztlich war es aber der richtige Weg. Auch durch das Interview in der FAZ erreichten mich viele Nachrichten und die Gefühle beim lesen einiger kann ich einfach nicht beschreiben.
Ich bin einfach nur froh, dass ich einigen wirklich Hoffnung schenken kann – aber vielmehr glaubt ihr gar nicht, was ihr mir alles gebt. Ich hätte es selbst nie für möglich gehalten, aber ohne euch – ohne dich – hätte ich wahrscheinlich längst aufgegeben.
Stress, Burnout?!, Müdigkeit
Ich sag’s euch ganz klar: Für ’nen Burnout fehlt mir einfach die Zeit, verdammt! – Aber gerade zu Beginn habe ich mich wirklich wahnsinnig schlecht gefühlt. Ich war müde, gestresst, ausgelaugt – einfach nur kaputt und froh, wenn ich den Tag irgendwie über die Bühne gebracht bekommen habe.
Ich glaube, ich bin da auch nur irgendwie durchgekommen, weil ich schon einiges an Belastung gewohnt war. Allerdings ist ein Push / Pull / Beine Plan eine ganz (ganz!) andere Belastung, als jemanden zu bewegen, zu rennen, sobald man gerufen wird und vom psychischen wollen wir gar nicht mal anfangen.
Aber nach einem Jahr habe ich mich nun tatsächlich daran gewöhnt. Für mich ist es Alltag geworden, morgens aufzustehen und Tabletten fertigzumachen. Urinbeutel sind für mich genau so normal, wie Klopapier und auch an das Umlagern und die Krankengymnastik habe ich mich angepasst.
Klar gibt es auch jetzt Tage, an denen es mir wirklich schwer fällt und ich einfach irgendwas anderes machen möchte. Aber im Großen und Ganzen bin ich zufrieden, wie’s läuft. Wisst ihr? ich kann’s halt nicht verändern und versuche mich einfach, damit zu arrangieren und das Beste daraus zu machen. Wenn man versucht, die Dinge aus einem positiven Blickwinkel zu betrachten, fällt’s gleich viel leichter.
Aufgeben? No way!
Ich war noch nie der Typ, der aufgegeben hat. Liegt scheinbar nicht in meiner Natur. Aber ich glaube, in diesem Jahr habe ich wirklich einfach so oft den Drang verspürt, abzuhauen. Natürlich würde ich das letztlich nie wirklich machen. Dann wäre ich (ganz sicher) der schlechteste Mensch auf der Welt.
Trotzdem brennt es mir manchmal einfach auf dem Herzen und ich möchte mich am liebsten ins Auto setzen, Vollgas geben und schauen, wo es mich hinzieht. Mehr oder minder bin ich ja an unser Haus gebunden – bis auf meine Uni und den Supermarkt seh‘ ich eigentlich nicht viel. – Wow. Das so zu formulieren ist schon ziemlich hart. Da wird einem erst mal bewusst, dass es wirklich so ist.
Aber trotz dieser temporären Gefühle und dem Wunsch, einfach abzuhauen, gebe ich nicht auf. Trotz allem mache ich weiter. Das mag daran liegen, dass ich einfach ein sehr pflichtbewusster Typ bin, aber vieles macht auch einfach die persönliche Einstellung.
Ein Tipp, den jeder umsetzen kann: Malt euch die Konsequenzen aus. Was passiert, wenn ihr aufgebt? Im ersten Moment ist es natürlich erleichternd, aber langfristig? Werdet ihr damit glücklich sein? Oder ist es besser, jetzt den „Schmerz“ zu ertragen und später zu „triumphieren„? So sehe ich das: Jetzt schmerzt es. Aber wenn ich irgendwann mal darauf zurückblicke, wird es die richtige Entscheidung gewesen sein. Weil ich für jemanden da war, den ich sehr liebe und der es verdient hat.
Woher nimmt man die Kraft dazu?
Ich bin ehrlich: Es gibt Tage, da stehe ich auf und hab‘ die Todeslaune, denn viel – wirklich viel – größer als die körperliche Belastung ist nur eins: Die psychische.
Ich war’s gewohnt, mit meinem Dad zu Ärzten zu fahren, die ihm (nicht unbedingt freundlich) sagten, dass er bald sterben würde. Man stumpft ab. Sagt man dir 20 mal, dass „es nur noch 3 Monate“ sind, dann nimmt man es beim 21. Mal einfach nicht mehr ernst.
Hingegen fühlt man sich an manchen Tagen einfach absolut – da hilft keine Verschönerung – scheiße. Es ist schlimm, geliebte Menschen leiden zu sehen. Ich hoffe, das müsst ihr niemals erfahren. Es ist einfach schmerzhaft, wenn man sich fragen muss, „Warum?“. Warum müssen gute Menschen leiden, während „schlechte“ ihre Gesundheit feiern? Das werde ich nie verstehen.
An manchen Tagen scheint einfach alles schief zu laufen – schon morgens ist das ganze Bett nass, weil der Katheder undicht war – Kaffee fällt auf den Boden, Frühstück läuft über – und schon scheint der Tag „hinüber“, aber das muss er nicht zwangsläufig sein. Man muss (und das muss ich ebenso noch) einfach lernen, mit den Dingen umzugehen. Einfach lernen, darüber zu stehen und das Beste aus der Situation zu machen und nicht durchzudrehen. Manchmal ist das alles nur halt leichter gesagt, als getan.
Habe den Mut, die Dinge zu ändern, die du ändern kannst & die Gelassenheit, die Dinge hinzunehmen, die du nicht zu ändern vermagst.
Ich bin ein sehr impulsiver Mensch, der das Wort „Gelassenheit“ eigentlich nur aus dem Duden kennt. Allerdings macht’s auch keinen Unterschied, ob man sich aufregt oder eben nicht. Dadurch macht man nichts besser – man vergeudet nur sinnlose Zeit und Energie. – Ja, ein toller Tipp, an den ich mich wohl selber auch immer und immer wieder erinnern muss.
Es bringt nichts, mich über irgendetwas aufzuregen. Ich versuche einfach, es irgendwie zu akzeptieren und in die „richtige Richtung“ zu schieben. Zur Not rede ich es mir einfach gut. Das klappt manchmal besser, manchmal schlechter. Und wenn gar nichts klappt: mach ich halt ’nen Witz drüber. Der muss auch gar nicht witzig sein, aber ich lache trotzdem.
Mein Resultat aus diesem Jahr – Was habe ich gelernt?
- Freunde sind nicht gleich Freunde. Das wusste ich zwar auch schon vorher, aber ich gehöre leider zur Spezies „immer das Gute im Menschen sehen. Und wenn da nichts gutes ist, dann rede ich es mir einfach ein.“ Schlimmer Fehler, denn sobald man nicht mehr nur „positiv“ ist und nach der Nase von anderen tanzt, ist man eben weg vom Fenster. – traurig, aber wahr.
– Ach so, das hält die Leute aber nicht ab, bei dir anzutanzen, wenn sie etwas von dir brauchen. Halloooo und ein herzliches „fick dich“ Ich fürchte: Manche Menschen sind einfach dreist. Manche dumm. Andere beides gleichzeitig. - Meine beste Freundin ist ein absolutes Goldstück! Ohne sie wäre ich sicherlich verloren. Danke, dass du bei mir geblieben bist, als jeder gegangen ist. Du bist ein Engel! Denn bitte welche Freundin kommt direkt von der Uni bei dir zuhause vorbei, um dir mit deinem Dad und anschließend im Garten zu helfen? Oder springt sofort auf, wenn wieder irgendeine Katastrophe passiert ist?
- Wahre Stärke zeigt sich nicht darin, wie viele Scheiben auf der Hantel stecken. Wahre Stärke zeigt sich, wenn’s wirklich drauf ankommt. – Es ist nicht wichtig, ob ihr 4, 5 oder 93 Mal in der Woche ins Training geht. Wichtig ist, dass ihr euch um die Personen kümmert, die euch nahestehen, wenn sie eure Hilfe brauchen. Das Training läuft wahrlich nicht weg.
- Lebe, solange es geht. – Klingt komisch. Man lebt doch, oder nicht? Na ja, nicht wirklich. Hier kann ich euch auch wieder das Beispiel meines Vaters geben: Sein Leben lang auf alles verzichtet, um anderen zu helfen und den Menschen, die er liebt, alles zu ermöglichen. Sich selbst nichts gegönnt und für andere gelebt. Was hat er nun davon? Nichts, denn es interessiert sich jetzt auch niemand von diesen Personen für ihn.
- Gesundheit ist das Allerwichtigste. Der wichtigste Punkt soll zum Schluss kommen.. Gesundheit ist ein Geschenk und keineswegs selbstverständlich. Achtet also gut auf sie – denn, wenn sie ein mal weg ist… kommt sie so schnell nicht wieder.
In diesem Sinne: Danke für eure Aufmerksamkeit Danke auch für eure tägliche Unterstützung und eure allzeit lieben Worte. Ihr verschönert wahrlich meinen Alltag!
Demnächst folgen dann meine Top 5 Tipps für Zeitmanagement. 🙂 Denn ich denke, das habe ich mittlerweile mehr als optimiert. 😀
mariashealthytreats
Ach, du bist sowieso ein Goldschatz! Ich danke dir für deine täglichen lieben Worte und dafür, dass du sicherlich genau so süchtig nach DEM Kuchen bist, wie ich 😀 Ich drück dich <3
Lisa
Liebe Maria,
ich möchte dir nur kurz Danke sagen für diesen wundervollen Post. Du bist so ein starker, optimistischer und toller Mensch und ich bin froh, dass ich dank Instagram auf dich gestoßen bin. Abgesehen von deinen tollen Rezepten bist du einfach eine absolute Bereicherung für mich im Alltag! Dank dir seh ich immer wieder, was die wirklich wichtigen Dinge im Leben sind. Mach weiter so!! Ich wünsch dir weiterhin ganz viel Kraft, Stärke und Optimismus! Du bist ein toller Mensch!
Obwohl ich dich im „wahren Leben“ nicht kenne, bist du mir wirklich ans Herz gewachsen!
Ich drück dich!
mariashealthytreats
Liebe Lisa,
vielen vielen dank für deine lieben Worte! Das kann ich nur so zurückgeben. Du bist ein wunderbarer, zielstrebiger und warmherziger Mensch. 🙂 Fühl dich gedrückt! <3
Sophie T.
Liebe, freundliche, super Tabbi,
du bist echt ein genialer Mensch. Das du alles durchstehst und optimistisch dabei bleibst, das gute in Dingen und Menschen siehst. Das ist einfach bewunderbar. Ich wünsch dir und deinen Eltern nochmals nur das Beste. Fühl dich geknuddelt. Ich bin mir sicher deine Eltern sind super stolz so ne tolle Tochter zu haben. Und echt, danke für die Rezepte, ich kann zwar nicht alles ausprobieren aber ich versuch immer mal wieder was 😀
Deine Sophie/Levigosa
mariashealthytreats
Hallo Sophia,
mir war sofort klar, wer du bist 😛
Ich wünsche dir auch nur das Beste! <3 vielen vielen Dank. <3
Sarah
Liebe Maria,
Gerade bin ich mehr durch Zufall auf deinem Blog gelandet und habe deine zwei wirklich unglaublich persönlichen und bewegenden Posts gelesen. Ich habe einen unglaublichen Respekt vor dir, deiner Stärke und deiner Einstellung und wünschte mir das ich mir davon die ein oder andere Scheibe abschneiden kann. Auch mein Papa ist leider sehr schwer an Krebs erkrankt und wir kämpfen nun seit 7 Jahren. Man hat uns nun gesagt das es wohl keiner Hoffnung mehr gibt. Deine Posts haben mir eine unglaubliche Kraft gegeben noch nicht aufzugeben und weiter zu kämpfen und den Mut nicht zu verlieren. Dafür möchte ich dir gerne Danken! Du bist eine unglaublich starke Frau und kannst nur stolz auf dich sein! Ich sende dir ganz ganz viel Kraft und wünsche dir das du deine Stärke niemals verlierst!
Liebe Grüße
Sarah