Mehrmals wöchentlich erreichen mich Kommentare und Mails mit Fragen. „Warum ist aus meinem Kuchen nichts geworden?“, „Warum ist mein Kuchen nicht aufgegangen?“ – in meiner Backsprechstunde sollt ihr zukünftig die Antworten auf eure Fragen bekommen.
Selbstverständlich kann ich immer nur vermuten, was schief gelaufen sein könnte, denn ich bin beim Backen nicht anwesend 😛 Manchmal ist aber vielleicht auch nur Pech. Auch mir gelingt nicht immer jeder Kuchen, obwohl ich mich an mein eigenes Rezept gehalten habe. Manchmal sind es einfach Kleinigkeiten, wie z. B. die Temperatur der Lebensmittel oder die Gradzahl des Ofens. Manchmal kommen viele Kleinigkeiten zusammen, die dann zu einem unbefriedigenden Ergebnis führen.
Warum ist mein Kuchen/Kekse/Brot/… nichts geworden?
1. Fehler: Das Backrezept nicht genau gelesen
Oft, wenn ich denn dann bei solchen Fragen einmal tiefer nachhake, ist der Fehler schnell gefunden: das Rezept wurde nur überflogen und ein Zubereitungsschritt oder eine Zutat wurde übersehen. Auch wenn es vielleicht etwas nervig erscheint und man am liebsten sofort loslegen würde: Nehmt euch die Zeit und lest das Backrezept genau durch.
2. Fehler: Zutaten austauschen
Natürlich kann man gewisse Zutaten austauschen, ohne dass sich etwas am Ergebnis verändert. Welche das sind, könnt ihr auch hier nachlesen. Generell kann man z. B. fettarme Milch durch 3,5% Vollmilch austauschen – oder Dinkel- durch Weizenmehl ersetzen. Aber trotzdem kann man nicht alles irgendwie austauschen, wie es einem gerade beliebt. Oder man kreiert eben sein eigenes Rezept.
3. Fehler: die Menge macht’s
Von der Milch ein bisschen mehr, vom Mehl ein bisschen weniger. Ja, das kann funktionieren. Aber auch nicht. Grundsätzlich nehme ich es auch nicht sooooo genau mit den Angaben der Grammzahlen, denn ob man nun 15g oder 17g benutzt, ist unerheblich. Nimmt man statt 150g aber 170g, könnten sich Konsistenz und Backverhalten schon ändern. Unproblematisch ist es natürlich, wenn man mehr Gewürze, wie Zimt und Vanille, verwendet.
4. Fehler: die Temperatur der Zutaten
Oftmals ist es – zumindest bei mir – so, dass ich vergesse, die Butter aus dem Kühlschrank zu nehmen und denke, dass es „schon ok“ sein wird, wenn ich die einfach ein wenig klein mache. Wird schon schmelzen. Ja, allerdings vielleicht nicht gerade so, wie gewollt. Ihr seht: Auch ich mache Fehler, obwohl ich es eigentlich besser weiß. Also: Nehmt eure Butter oder Kokosöl oder oder oder schon vorher raus oder erwärmt diese kurz bei niedriger Wattzahl in der Mikrowelle oder über einem Wasserbad.
5. Fehler: Abgelaufene Hefe oder Backpulver verwenden
Ist mir auch schon passiert: Trockenhefe war schon abgelaufen, aber ich dachte, dass es dennoch funktionieren wird. Kann es auch, wenn man Glück hat: Hatte ich aber nicht. Deswegen kauft besser ein neues Produkt, bevor ihr ein Desaster erlebt.
6. Fehler: Zu kurz oder zu lange rühren
Ich rühre meine Teige, also Teig nach meinem Rezept, oft einfach nur kurz zusammen. Allerdings gibt es auch Rezepte, bei denen man darauf achten sollte, wie kurz oder wie lange man etwas knetet (z. B. Weihnachtsplätzchen). Zum Beispiel müssen Hefeteige recht lange geknetet werden, während man bei Biskuitteigen zum Schluss das Mehl nur noch vorsichtig unterheben sollte. Gerade wenn man mit Eischnee arbeitet, sollte man nicht mehr zu lange rühren.
7. Fehler: Die falsche Backformgröße verwenden
Eines der häufigsten „Fehler“, die ich erlebe und die gleichzeitig wiederum mit Punkt 1 zu tun hat: Das Rezept wurde nicht genau gelesen, denn oft gebe ich an, welche Größe meine verwendete Form hatte. – Die meisten Rezepte backe ich in einer 18cm Springform. Wer nun allerdings eine 12cm Springform verwendet, wird den Ofen schrubben müssen; wer hingegen eine 28cm Form nutzt, der wird wohl eher einen sehr flachen Kuchen vor sich haben. Bei einer größeren Form empfiehlt es sich also, die Zutaten zu verdoppeln oder mit 1,5 malzunehmen.
8. Fehler: Den Backofen nicht vorheizen
Glaubt mir, das ist mir selbst schon oft genug passiert und zu Beginn habe ich mich immer gefragt: Wieso ist das denn jetzt nichts geworden? Man! Viele Rezepte verlangen jedoch einen vorgeheizten Ofen und der Teig findet es oft nicht so toll, wenn er dann noch ewig lange stehen muss, weil euer Ofen noch zu kalt ist. Plant diese Zeit also vorher am besten ein. Ich schalte den Ofen immer ein, bevor ich mit dem Rezept beginne – das funktioniert meist perfekt. 🙂
9. Fehler: Die Ofentür während des Backens öffnen
Ich gestehe – auch diesen Fehler begeh ich dann und wann, aber gerade innerhalb der ersten beiden Drittel der Backzeit mögen es Kuchen und Brot nicht besonders, wenn sie plötzlich kalte Luft abbekommen. Die Ofentemperatur sinkt und euer Kuchen bzw. das Brot misslingt (eventuell). Solltet ihr jedoch gegen Ende der Backzeit bemerken, dass die Oberfläche des Kuchens zu dunkel wird, könnt ihr es natürlich durchaus abdecken (oder die Temperatur runter schalten).
10. Fehler: Das Gebäck falsch oder nicht ruhen bzw. auskühlen lassen
uuuuund wieder ein Fehler, den ich auch begehe: Nach dem Backen möchte ich eigentlich super schnell probieren, servieren, fotografieren. Einfach wissen, ob es was geworden ist. Und kann’s kaum aushalten. Selten mache ich den Fehler, den Kuchen dann aber wirklich komplett aus der Form zu nehmen, denn z. B. Käsekuchen muss unbedingt abkühlen, damit er nicht auseinanderfällt.
Ich hoffe dieses kleinen Back-SOS hat euch gefallen & bringt euch weiter. Habt ihr noch weitere Fragen? Dann lasst es mich gerne wissen! 😉
aboutrosi
Hahaha – kenn ich alles! Und der größte Fehler bei mir und ganz vielen Freunden ist immer der kleine Gedanke: „ah, das kann ich eh…“ 😀
mariashealthytreats
Ja, genau! Ich glaube, das kennt auch wirklich jeder 😀
Azaa
Heii 🙂
Deine Rezepte sind super.
Kannst du mir sagen welches Proteinpulver du benutzst?
Danke
mariashealthytreats
Hallo Azaa,
ich benutze zum backen immer ein Whey Protein. 🙂