Man unterscheidet unzählige Arten von Fetten, aber interessiert es einen wirklich, dass in Butter 9% Capronsäure ist, die 6 C-Atome bindet? Ich fürchte nicht, deshalb möchte ich diesen Post so verständlich wie möglich verfassen – wer Fragen hat, darf diese natürlich gerne stellen 🙂
Zum einen unterscheidet man in tierische und pflanzliche Fette, zum anderen in (mehrfach) ungesättigte und gesättigte.
Gesättigte Fette können vom Körper selbst gebildet werden und müssen daher nicht zwangsweise mit der Nahrung zugeführt werden – diese Fette lassen sich vor allem in tierischen Produkten wie Butter, Sahne, Käse oder aber fettreichen Fleischsorten finden.
Ungesättigte Fette werden wiederum ebenfalls in Omega-3-Fette und Omega-6-Fette unterschieden. Das empfohlene Verhältnis von Omega-3-Fettsäuren zu Omega-6-Fettsäuren beträgt ungefähr 5:1. Aber warum? Diese Fettsäuren konkurrieren miteinander um den Einbau in die Zellmembranen. Die Gewebehormone, die aus Omega-3-Fetten entstehen sollen entzündungshemmend wirken. Wäre das Verhältnis nun stark gestört, würden also mehr entzündungsfördernde Substanzen produziert.
Bevor sich jetzt jedoch alle mit dem Fettsäureprofil diverser Lebensmittel beschäftigen, sei gesagt: Man muss sich keine extra Pillen oder Öle mit außerirdischen Namen besorgen, um gesund zu leben. Viele haben bestimmt schon den Namen „Transfette“ gehört, mit dem gehärtete Industriefette bezeichnet werden. Diese sollte man wirklich vermeiden, da sie Entzündungen fördern, und die positiven Eigenschaften gesunder Fette zunichte machen. Vorkommen tun sie in Pommes, Backwaren wie zB Blätterteigwaren oder Keksen, Chips und Margarine.
Umgehen kann man diese Fette, indem man diverse Produkte einfach selbst herstellt und auf Backmargarine und ähnliches verzichtet.
Okay, aber was ist nun gesund, was soll ich tun? Außer, dass man Transfette, die industriell hergestellt worden sind, vermeiden sollte, gibt es eigentlich nicht viel zu beachten. Gesättigte Fette sind hingegen landläufiger Meinung eigentlich kein Problem – ob der Konsum von Sahne und fettem Fleisch intelligent ist, sei mal dahin gestellt. Die Fettsäuren an sich fördern jedoch weder den Anstieg des Cholesterin-Spiegles noch die Entstehung von Entzündungen im Körper.
Denn oft wird der Fehler gemacht und man steigt auf minderwertiges Öl um, da man die „bösen“ Fette ja vermeiden möchte und brät sein Steak statt in Butter nun in bspw. Sonnenblumenöl an. Sonnenblumenöl hat jedoch so ziemlich das mieseste Fettsäureprofil, das ich mir vorstellen kann. Mit einem Omega-3 zu Omega-6 Verhältnis von 1:128 entspricht es keines Wegs dem empfohlenen 5:1 Verhältnis. Zum braten sollte man eher auf Kokosöl zurückgreifen, da es hoch erhitzt werden kann. Zum kochen darf natürlich auch gerne Olivenöl verwendet werden – achtet jedoch bitte darauf, dass es extra natives Olivenöl ist. Omega-6-haltiges Öl solltet ihr so gut es geht eher vermeiden. Dazu zählen Sonnenblumenöl, Distelöl, Sojaöl und Traubenkernöl. Klingt alles sehr gesund – ist es aber nicht.
Omega-3-reiche Öle sind bspw. Leinöl, Hanföl, Krillöl, Walnussöl oder aber auch Algenöl.
Weiterhin sind natürlich in Nüssen und Samen wie z.B. Chia-Samen oder Leinsamen, Mandeln oder aber auch Mandelbutter etc. ebenso gute Fette enthalten.
Jedoch muss daraus keine tägliche Studie gemacht werden, wie viele Mandeln man denn heute noch zu sich nehmen muss, um seinen perfekten Omega-3-Haushalt zu bewirtschaften.
Wie immer gilt nämlich: Achtet auf die Basics. Die Dosis macht das Gift! Von einer Pommes wird keiner sterben und es wird auch (leider) niemandem das Leben retten, wenn er auf sein perfektes Fettsäureprofil achtet. Haltet euch daran, die Transfette möglichst zu meiden und achtet ein wenig darauf, gesunde Fette mit in euren Speiseplan einzubauen – dann klappt das alles schon 🙂
Ich hoffe, dass der Post interessant und verständlich war. Sollte noch was fehlen – lasst es mich wissen. 🙂
[…] dass Fett nicht gleich Fett ist, habe ich bereits hier geschrieben. Aber macht Fett denn nun wirklich […]