Kennt ihr das von euch: Ihr seht morgens in der Bahn eine schöne schlanke Frau (wahlweise auch ein schlanker Herr) und denkt nach. „Mh, ein bisschen weniger könnte es bei mir schon sein. Und sportlicher wäre ich auch gerne. Morgen beginne ich eine Diät.“ Oder ähnliches – egal was. Worauf es ankommt: morgen beginne ich. MORGEN? Wieso morgen? Weil heute zu kompliziert wäre.
Würde man heute anfangen, versetzt es einen in einen Stresszustand. Weil man sich weder vorbereitet hat, noch seelisch darauf eingestellt ist. Nein, man fängt morgen an. Ist auch alles viel einfacher.
„Ach, dann schlage ich heute Abend noch mal richtig zu. Morgen geht’s los.“ Aber wisst ihr was? Morgen geht’s gar nicht los. Auch nicht übermorgen oder dann der morgen. Denn es wird immer was kommen, das euch dann davon abhält.
Oh, morgen hält meine Kollegin doch ihren Geburtstag. Übermorgen grillen wir bei meinem besten Freund. Am Sonntag hat Oma Geburtstag und nächste Woche ist das Geschäftsessen. Natürlich soll man da auch nicht verzichten. Nein. Man soll geschickt planen. Aber darum geht es gerade nicht.
Natürlich ist es Stress, heute anzufangen. Jede Veränderung bringt Stress. Aber wenn ihr heute nicht beginnt, werdet ihr nie beginnen. Fangt doch lieber klein an: Heute esse ich mal keinen Nachtisch. Und gehe eine Runde um den Block. Klingt das nicht besser als: Heute fresse ich noch mal richtig und morgen haue ich dann voll rein? 20km Dauerlauf von 0 auf 100? Ja, glaubt ihr denn wirklich, dass das passieren wird?
„Bis zum Ende des Monats möchte ich gerne noch 2kg abnehmen.“ Sagte sie und steckte das Eis in den Einkaufswagen. Ehrlich – wer erkennt sich denn hier wieder? Ich möchte niemanden verletzen. Ich möchte euch nur klarmachen, dass es so nicht weitergehen kann. Fangt lieber klein an, als alles immer in die Zukunft zu verschieben.
Oft wird mir gesagt: „Puh, ich wäre gerne auch so sportlich wie du.“ Ja, glaubt ihr denn, dass das vom Himmel gefallen ist? Ich bin nicht aufgewacht und konnte plötzlich 60kg beugen. Nein, ich habe langsam angefangen. Zu Beginn habe ich noch nicht einmal die Stange bewegen können.
Slow but steady. Versuche ich immer zu prägen. Aber zur Hölle mit morgen! Zieht durch, macht was, wenn ihr wirklich was ändern wollt. Ihr macht das doch nicht für jemand anderes, ihr macht das für euch. Eurem Nachbarn, eurer Kollegin und jedem anderen auf der Welt ist es egal, ob ihr dick oder dünn seid, sportlich oder nicht – aber wenn ihr euch unwohl fühlt und etwas ändern wollt, dann tut das. Nur tut es nicht morgen. Tut es heute. Seid stark und geht euren Weg. Es wird sich in jedem Fall lohnen.
Und vor allem: Seid glücklich. Und denkt immer an eure Gesundheit.
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